Philosophische Aussage und mögliche Mißverständnisse
Einleitung
Vollkommenheit — ein großes Wort. Wir hören es und es scheint uns bekannt und verständlich; ein einfaches deutsches Wort. Aber kennen wir es wirklich? Dem Anschein nach, ja! Denn jeder erinnert sich wohl daran, daß er selbst schon in tiefem Staunen etwas als vollendet und vollkommen erlebte: in der Natur, im Bau des Weltalls oder in den Gesetzen der menschlichen Seele, oder aber in einem Werke der Kunst: „Welch vollkommenes Wunder“ sagte man dann vielleicht bei sich. Jeder Mensch scheint ohne besondere Unterweisung einen Urbegriff von Vollkommenheit in sich zu tragen, so wie er einen eigenen Begriff von Freiheit, Glück oder Frieden besitzt.
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